Die SPD und die FDP in Niedersachen haben unsere Wahlprüfsteine zur Stellung des Schulfachs Geographie im Hinblick auf die dortige Landtagswahl am 09. Oktober 2022 beantwortet.
GEO INNOVATIV 2023: Wettbewerb für neue Unterrichtsideen Geographie
Der Verband Deutscher Schulgeographen (VDSG) und der Ernst Klett Verlag
schreiben zum sechsten Mal den Wettbewerb für neue Unterrichtsideen
Geographie für das Jahr 2023 aus. Dieser Wettbewerb richtet sich an
Referendarinnen und Referendare sowie Junglehrerinnen und Junglehrer
(max. 5 Jahre im Schuldienst).
“ […] Geographie als raumbezogene Mensch-Umwelt-Systemdisziplin ist ein überaus ambitioniertes Schulfach. Es ist ein Denkfach, das sich mit hochgradig komplexen und gesellschaftspolitisch zentralen Fragen auseinandersetzt. Um so ärgerlicher ist es, dass Geographie oft seitens der Vertreter der Bildungspolitik auf „Stadt-Land-Fluss“ bzw. das „Wo der Dinge“ reduziert und entsprechend banalisiert wird (Mehren et al. 2015). Es liegt an uns allen, diesem Eindruck immer wieder an verschiedensten Stellen entschieden entgegenzuwirken. […]“
Das 57. Bundesfinale von Jugend forscht fand in diesem Jahr vom 26. – 29. Mai 2022 in Lübeck statt. Insgesamt umfasste die Sparte Geo- und Raumwissenschaften acht Projekte, wobei sich vier davon mit astronomischen Themenstellungen beschäftigen.
Warum mehr über die Chancen für Geographinnen und Geographen auf dem Arbeitsmarkt gesprochen werden sollte.
Ein Beitrag von Prof. Dr. Martin Franz, Institut für Geographie der Universität Osnabrück (Praxis Geographie 5/2022)
Für das Fach Geographie sehen die Lehrpläne der Schulen in einigen Bundesländern immer weniger
Unterrichtszeit vor. Ein Zustand, den der Verband Deutscher Schulgeographen (VDSG) mit Sorge
beobachtet und bereits im Jahr 2019 kritisierte. Themen wie der Klimawandel und auch Bewegungen
wie Fridays for Future verdeutlichen, so der Verband, dass Geographie ein bedeutendes Fach ist – und
den Schülerinnen und Schülern dringend nötiges Wissen vermittelt.
Interview mit Dr. Simone Reutemann und Melissa Hanke (Westermann Verlag)
Innovative Unterrichtsideen sind immer gefragt und dienen allen Lehrkräften als Beispiel oder Inspiration. Ein besonders gelungenes Unterrichtskonzept zu „Unsere Fragen zur Klimakrise“ wurde mit einem zweiten Platz beim „Deutschen Lehrkräftepreis – Unterricht innovativ 2021“ ausgezeichnet.
Erstmals hat ein Geographieschulbuch diesen Preis erhalten.
http://www.gei.de/preise/schulbuch-des-jahres/preistraegerinnen/2022.html
In seiner Laudatio führt Prof. Karl Heinrich Pohl alle die Punkte an, die einen modernen Geographieuntericht auszeichnen und Geographie zu dem Zukunftsfach werden lassen:
„Dem Sieger gelingt es, für das Fach Geographie zu begeistern. Mehr müsste eigentlich nicht gesagt werden.
Dem Buch gelingt es, die Lernenden in jeder Hinsicht zu motivieren. Es weckt das Interesse vor allem für die Ganzheitlichkeit des Geschehens auf der Erde, was der Mensch bewirkt hat und was er immer noch bewirkt. Damit wird klar, wie und warum sich geographische Räume entwickelt haben, sich entwickeln und weiter sich entwickeln werden. Das gilt für alle Teile der Welt, weswegen der Blick auf die ganze Erde sich gewissermaßen von selber ergibt.
Bei diesem Ansatz wird unmittelbar die Bedeutung der Nachhaltigkeit als wichtiger Bestandteil des menschlichen Umgangs mit der Erde und ihren Ressourcen in den Mittelpunkt der Konzeption gestellt. Jede und jeder ist für den Zustand der Welt so wie sie ist verantwortlich und kann etwas für ihren Erhalt tun.
Das Buch ist damit hochaktuell und sehr, sehr wichtig.
Zugleich aber ist es immer wissenschaftlich fundiert und geht trotzdem geschickt auf die Lernenden und ihren Lebenshorizont ein. Dabei werden sehr lebensnah alle behandelten Themen problematisiert und zugleich immer auch zu eigenem Tun und Denken angeregt. Ein ganz wichtiger Faktor.
Kurzum: Es handelt sich um ein höchst gelungenes Buch.
Didaktisch und methodisch fortschrittlich, fachlich immer auf dem neuesten Stand. Ein Buch, das durch seine Handlungsorientierung überzeugt. Ihm dürfte es sehr gut gelingen, die Lernenden für das Fach Geographie zu begeistern.
Meine ganz, ganz große Gratulation für dieses vorzügliche Schulbuch“
Dies zeigt sich in besonderem Maße bei Raumkonflikten, wie dem derzeit aktuellen Konflikt um die Ukraine.
Ein großer Teil der Konflikte hat einen räumlichen Bezug und sie sind auf allen Maßstabsebenen zu finden. Ob es sich dabei um Auseinandersetzungen um den Bau einer Umgehungsstraße oder den Konflikt um knappe Ressourcen zwischen zwei Staaten handelt: Der geographische Bezug ist unumstritten.
Im Geographieunterricht lernen Schülerinnen und Schüler den Umgang mit derartigen Konflikten: Wer sind die Akteure? Wie kommunizieren diese Akteure und welche Argumente bringen sie vor? Welche Handlungsoptionen haben sie? Bedeutsam sind hier die Raumkonstruktionen der verschiedenen Akteure.
Schülerinnen und Schüler lernen im Geographieunterricht, geographische Konflikte zu analysieren und sich eine eigene Meinung dazu zu bilden, die fundiert und mit einer geographischen Argumentation erläutert werden kann.
Die Geographische Konfliktforschung beschäftigt sich schon seit Langem mit Konflikten um „Macht und Raum“. Besonders aktuell ist diese Teildisziplin nun aufgrund des Ukraine-Krieges. Dazu führte der Konfliktforscher Prof. Dr. Andreas Dittmann (Universität Gießen) beim Sender Phoenix ein Studiogespräch mit Hans-Werner Fittkau, das hier zu sehen ist:
https://youtube.com/watch?v=vGWyToEWuL8
Im Gespräch wurde folgendes Buch erwähnt:
Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V., Andreas Dittmann, Robert Riemer, Arnold Teicht (Hrsg.), (2018): Osteuropa – Konflikte verstehen: Praxis-Handbuch. Tectum Wissenschaftsverlag
Bei „Mit offenen Karten“, dem geopolitischen Magazin des Senders Arte, findet sich ein Beitrag „Spezial Ukraine“:
https://www.arte.tv/de/videos/108166-001-A/mit-offenen-karten/
Sie planen ein Projekt mit einem inhaltlichen Bezug zum Thema „Klimawandel“?
Ihnen fehlen aber die finanziellen Mittel, das Projekt so durchzuführen, wie Sie es gerne tun würden?
Dann bewerben Sie sich jetzt um Fördermittel des VDSG e.V.
Bei der Geowoche im letzten Herbst gingen Spenden in Höhe von 1.641,84 € für schulische Projekte mit inhaltlichem Bezug zum Klimawandel ein. Dieses Geld möchten wir jetzt verteilen. Bitte bewerben Sie sich als Mitglied des VDSG über den Vorstand Ihres Landesverbandes um einen Zuschuss. Der Höchstbetrag pro Projekt liegt bei 400 €. Ansonsten wird die Höhe des Förderbetrages von der Anzahl der eingereichten Projekte abhängig sein. Notwendig ist eine Kurzbewerbung mit einem formlosen Antrag und einer kurzen Beschreibung des Projektes und der Angabe, für was das Geld verwendet werden würde. Die über den Landesverband eingereichten Anträge müssen bis zum 31. Mai 2022 beim geschäftsführenden Vorstand vorliegen, der dann schnellstmöglich entscheidet.